Zusammenfassung
Sapere aude. Versuche dich Deiner eigenen Vernunft zu Deinen wahren absoluten Zwecken zu bedienen. So beantwortet Kant in einer späten Formulierung die Frage, was Aufklärung sei. Deutlich wird darin einerseits deren Bezug zu seinem ›Weltbegriff der Philosophie‹, den er als Lehre von den ›wesentlichen Zwecken‹ und vom ›höchsten Zweck der Vernunft‹ bestimmt. Andererseits rückt Aufklärung in unvermutete Nähe zu Kants Kennzeichnung der Religion als ›höchste Angelegenheit des Menschen‹. Eine ausschließlich religionskritische Akzentuierung des Themas Aufklärung und Religion verliert damit an Plausibilität. Ausgehend von diesem Befund weist Rudolf Langthaler die Bedeutung der ›aufgeklärten‹ Religion in der Philosophie Kants nach und untersucht im Ausgang vom Problem der Existenz Gottes das Verhältnis von Religion und moralisch-praktischer Vernunft, das im Denken des Aufklärers mit dem Thema der ›Selbsterhaltung der Vernunft‹ eng verbunden ist. Es zeigt sich, dass dies ebenso eine Erörterung des komplexen Zusammenhangs von Vernunft und Offenbarung erfordert. Abschließend wird Kants erstaunlich distanziertes Verhältnis zu Lessing thematisiert, dessen dramatisches Gedicht Nathan der Weise jener bemerkenswerterweise sehr kritisch beurteilt.
Schlagworte
Kant Aufklärung Religion Religionsphilosophie religionskritisch Moral Vernunft Lessing Nathan der Weise- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–12 Vorwort 9–12
- 311–320 Literatur 311–320
- 321–324 Register 321–324