Ermöglichungsverhältnisse
Die Kooperation von NS-Sondereinheiten im Holocaust am Beispiel des I./SS-Gendarmerie-Bataillons (mot.)
Zusammenfassung
Die Rolle des I./SS-Gendarmerie-Bataillons (mot.) bei der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden, der Massengewalt gegen die polnische Bevölkerung sowie bei der Widerstandsbekämpfung im besetzten Polen wurde bislang kaum aufgearbeitet. Dabei erreichten die Verbrechen dieser 1942 aufgestellten NS-Sondereinheit eine vergleichbare Dimension wie die mörderische Gewalt, die von bereits intensiver erforschten Polizei- und SS-Truppen ausging. Marius Seydel schließt diese Forschungslücke. Er analysiert Taten, Einsatzräume und -strukturen sowie das Personal des Gendarmerie-Bataillons. Verbunden ist damit eine erstmalige Untersuchung der Polizeisparte der Gendarmerie selbst und des Institutionengeflechts im ›Generalgouvernement‹. Darauf aufbauend entwickelt die Studie einen neuen intermediären Ansatz der NS-Täterforschung, der struktur-, personen- und situationenbezogene Erklärungen für Tathandeln nicht länger dichotomisch gegenüberstellt, sondern sie vermittelt. Die Voraussetzungen für die mehrjährige Mitwirkung der Bataillonsangehörigen an Massenmorden werden auf diese Weise als Ermöglichungsverhältnisse in den Blick genommen.
Schlagworte
NS-Täterforschung Massenmord Polizei Gewalt SS-Truppen SS polnische Bevölkerung Gendarmerie-Bataillon- 593–594 Dank 593–594
- 595–597 Abkürzungsverzeichnis 595–597
- 598–598 Quellenverzeichnis 598–598
- 598–598 Ungedruckte Quellen 598–598
- 598–598 Private Quellen 598–598
- 598–599 Archivalische Quellen 598–599
- 601–640 Literaturverzeichnis 601–640