Kryptotoken und Geldwäsche
Die geldwäscherechtliche Verpflichtetenstellung von Kryptointermediären im europäischen sowie deutschen Recht
Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeit der Geldwäscheprävention ist insbesondere auf technologische Innovationen zu richten, deren möglichen Ausformungen eine erhöhte Geldwäscheaffinität immanent ist. Eine dieser technologischen Innovationen repräsentiert das Kryptotokensystem. Dieses bietet nicht nur technologieaffinen Personen die Möglichkeit, in Kryptotoken zu investieren oder diese als Tauschmittel einzusetzen, sondern vielmehr auch Kriminellen, welche sich das System inhärenter Pseudonymität oder auch Anonymität für rechtswidrige Handlungen zu eigen machen wollen, diverse Opportunitäten der Geldwäsche. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Untersuchung ist daher zu analysieren und evaluieren, inwiefern auf europäischer sowie nationaler Ebene eine effektive Geldwäschebekämpfung sowie -prävention durch Verpflichtung von Kryptointermediären de lege lata geschaffen wurde und identifizierte Lücken durch Formulierung von Empfehlungen de lege ferenda zu schließen.
Abstract
The attention of money laundering prevention is to be directed in particular to technological innovations whose possible forms are immanent to an increased money laundering affinity. One of these technological innovations is the crypto token system. This not only offers technology-savvy people the opportunity to invest in crypto tokens or to use them as a means of exchange, but also provides criminals who want to make the system of inherent pseudonymity or anonymity their own for illegal activities with various opportunities for money laundering. The overall objective of this study is therefore to analyse and evaluate the extent to which effective anti-money laundering and money laundering prevention has been created at European and national level by obliging crypto intermediaries de lege lata and to close identified gaps by formulating recommendations de lege ferenda.