Das Rechtssubjekt und sein Bildungsroman
Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Privatrechts im 19. Jahrhundert
Zusammenfassung
Das deutsche Privatrecht des 19. Jahrhunderts nahm, gerichtet gegen eine vermeintlich instabile und deshalb gefährliche Gesellschaft, die vom Wunsch nach Einheit geprägte Perspektive des Staates ein. In fataler Weise blockierte es so die Selbstorganisation des Rechts und unterminierte die sozialen Voraussetzungen freier Rechtssubjektivität sowie der Demokratie. Karl-Heinz Ladeur entfaltet diesen Gedanken im Vergleich mit den anglo-amerikanischen und französischen Privatrechtstraditionen. Deren Sinn für die Gesellschaft als Ort der Wissensgenerierung und als praktischer Handlungskontext konnte dem Prozesscharakter des Rechts besser gerecht werden. In Deutschland hingegen, so die überraschende These, wurde der Bildungsroman zur Reflexionsform des »Rechts als Kultur« und zum Medium der Selbstentwicklung des Rechtssubjekts. Dies auch, weil die Option eines an Hegels Begriff orientierten Möglichkeitsdenkens ignoriert wurde, dessen nachhaltige Relevanz das Buch aufzeigt.
Schlagworte
Privatrecht 19. Jahrhundert Rechtssubjektivität Demokratie Hegel Kultur- 13–14 Vorwort 13–14
- 15–18 Einleitung 15–18
- 287–337 C. Überlegungen zu einer epistemologischen Theorie der Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts 287–337
- 338–342 Nachwort 338–342
- 343–378 Literatur 343–378
- 379–384 Sachverzeichnis 379–384