Zusammenfassung
Die Frage nach der Genese des Neuen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Gilles Deleuze. Auch seine zusammen mit Félix Guattari entwickelte sozialtheoretische Hauptthese folgt diesem Gedanken: Etwas in einer gesellschaftlichen Ordnung entzieht sich immer, etwas, das absolut neu ist, das flieht und wieder eingefangen werden muss.
Christoph Kirchers arbeitet die Kontinuität im Denken des französischen Philosophen heraus und zeigt dessen Relevanz für die Gesellschaftstheorie auf. Er vollzieht dazu Deleuzes Kritik an Kant und Hegel nach und rekonstruiert seine Rezeption von Bergson, Spinoza, Nietzsche, Foucault und Tarde. Dabei wird deutlich: Gesellschaftliche Phänomene sind besondere Bewegungen, die sowohl transformierende als auch konservierende Tendenzen umfassen. Sie kommen in konkreten Gefügen über eine Mannigfaltigkeit von Dimensionen zum Ausdruck. Weil diese Bewegungen aber stets von singulären Fluchtlinien vorgezeichnet sind, muss dem Ereignis des Neuen grundsätzlich ein Primat zuerkannt werden.
Schlagworte
Guattari, Felix sozialtheoretische Hauptthese Philosophen Hegel- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
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