Zusammenfassung
Postfaktizität und Verschwörungstheorien, Wutbürgertum und Politikverdrossenheit: Die Probleme liberaler Gesellschaften beginnen zusehends schon bei der Unfähigkeit, Probleme überhaupt angemessen zu beschreiben. Statt produktiv zu werden, entgleisen Kontroversen zum heillosen Zerwürfnis oder erlahmen in Schweigen.
Diese semantischen Krisen bezeichnen Krisen in der Verständigung über Krisen. Sie stellen eine Herausforderung dar sowohl für den demokratischen Willensbildungsprozess als auch für die Philosophie. Jan-Philipp Kruse untersucht die Bedingungen ihrer Genese. Er folgt dabei der These, dass eine grundsätzliche Beziehung zwischen Verstehen (Urteilen) und Handeln (Problemlösen) besteht. Gemachte Erfahrungen können sich nur dann in aussagekräftigen Begriffen organisieren, wenn sich diese in der Praxis gesellschaftlicher Problemlösung beweisen. Der Umgang mit der ökologischen Krise dient dem Autor dabei als Prüfstein seiner Theorie, die sich auch der nächsten, digitalisierungsgetriebenen Runde des ›Strukturwandels der Öffentlichkeit‹ (Habermas) zuwendet.
Schlagworte
Postfaktizität Verschwörungstheorien Wutbürgertum Politikverdrossenheit- 9–46 I. Home alone 9–46
- 367–367 Danksagung 367–367
- 368–390 Literatur 368–390
- 391–392 Abbildungen 391–392