Zusammenfassung
Unter dem Schlagwort der Impunität wird die Ungerechtigkeit beklagt, die darin liegt, wenn das Recht – entgegen hehren Beteuerungen – Gerechtigkeit nicht durchsetzt. Wo Verbrechen ungestraft bleiben, so die aus der Negativfassung generalpräventiven Denkens hervorgehende Sorge, wird Kriminalität ermutigt und die soziale Ordnung ist bedroht. Der Verdacht stellt sich ein, verdeckte Machtinteressen und strukturelle Diskriminierung seien am Werk. Nicht beim Versuch, solche aufzudecken, setzt die vorliegende Analyse an, sondern bei der Beobachtung derer, die entsprechend beobachten. Sie behandelt Impunität als eine gesellschaftliche Semantik, erschließt deren Herkunft, sortiert ihre aktuellen Ausprägungen und fragt nach den sozialen Folgen, die sie als eine solche Semantik zeitigt. Unter Rückgriff auf ein systemtheoretisches Instrumentarium zeigt Dominik Hofmann, welche verschiedenen Diskurse auf der Ebene der Weltgesellschaft in der Anti-Impunitätsbewegung zusammenlaufen, wie die Straffreiheit zunehmend selbst in ein (zumeist ungestraftes) Vergehen umgedeutet wird und warum dort, wo Impunität herrscht, nicht nur die soziale Ordnung, sondern auch das Recht keineswegs verschwindet.
Schlagworte
Ungerechtigkeit Verbrechen Semantik- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–14 Einleitung 9–14
- 123–180 2 Zwei Fallstudien 123–180
- 456–536 Literatur 456–536
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- „... 9 Einleitung Mit dem Begriff der Impunität wird eine Ungerechtigkeit höherer Ordnung beschrieben ...” „... : die Ungerechtigkeit, die im Ausbleiben versprochener Gerechtigkeit besteht. Es geht um die ...” „... Ungerechtigkeit, die darin liegt, dass ein Rechtssystem nicht für Gerechtigkeit sorgt. In ihr wird einer ...”
- „... ungerechter Anwendung des Rechtscodes mit dem Resultat von Straffreiheit und ungerechtem Ausbleiben seiner ...” „... ungerecht und den (in politischen Übergangsprozessen ohnehin brüchigen) sozialen Frieden bedrohend ...”
- „... höherstufigen Ungerechtigkeit, der Ungerechtigkeit des Ausbleibens von Gerechtigkeit, ausmacht. Dann wird die ...” „... ungerecht ist, scheint kein juristisch gangbares zu sein. Relevanter ist, in die gleiche argumentative ...” „... die Unterscheidung zwischen Unrecht und Ungerechtigkeit. Wo die unbestrittene Tatsache, dass das Recht ...”
- „... 454 7 Anstelle eines Fazits: Brauchbare Impunität? Impunität ist die Ungerechtigkeit, die darin ...”
- „... « und »unrecht«. Ziel ist hier nicht das Verhindern von Impunität als Ungerechtigkeit, sondern die ...” „... Ausdruck von »Ungerechtigkeit«.25 Neben den konkreten Entwicklungen, die für den Status der ...” „... vorhanden ist: Impunität bezeichnet ursprünglich Ungerechtigkeit als einen unaufgelösten Zustand, ausgelöst ...”
- „... an Betroffenen gewonnen und die skandalisierte Ungerechtigkeit durch die zweite, die Ungerechtigkeit ...”