Zusammenfassung
»Schuld« ist ein Basisbegriff in vielen Wissenschaftszweigen. Offensichtlich ist die Funktion von Schuld in der Rechtswissenschaft, wo sie einerseits im Strafrecht und andererseits im Zivilrecht das Fundament für die Rechtsmaterie bildet. In der Philosophie befasst sich vor allem die Ethik mit der wie auch immer definierten Schuld. Die antiken Tragödien drehen sich um verschuldetes wie unverschuldetes Unheil. In der Geschichtswissenschaft wird etwa die Frage nach der Kriegsschuld seit jeher intensiv erörtert. In der Wissenschaftsgeschichte wird über die mit wissenschaftlichen Entdeckungen einhergehende Schuld disputiert. Soziologie, Kunst- und Kulturwissenschaften befassen sich mit in den heutigen pluralistischen Gesellschaften medial und diskursiv präsenten Formen von Schuld. In der Medizin und in den Naturwissenschaften wird die Quantifizierung und Messbarkeit von Schuld sowie ihr eventueller evolutionärer Vorteil erforscht. Und in der Theologie ist die persönliche Schuld Maßstab für die Beurteilung des Menschen am dies irae.
Diese Wissensfelder werden in dem vorliegenden Band miteinander in Beziehung und somit ein fruchtbarer interdisziplinärer Diskurs ins Werk gesetzt.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 130–150 Schuld bei Hannah Arendt 130–150
- 288–310 Schuld der Medea 288–310
- 321–361 Schuld und Chateaubriand 321–361