Zusammenfassung
Trotz der zentralen Bedeutung von Versuchspersonen für die klinische Forschung bleiben diese für die späteren KonsumentInnen, etwa von Kopfschmerztabletten, Antidepressiva oder von Tumortherapien, häufig unsichtbar. Auch in den Sozialwissenschaften finden sich bis heute nur einige wenige konzeptuelle Beiträge zu dieser Figur.
Das vorliegende Buch widmet sich anhand des empirischen Beispiels der Psoriasis-Forschung in Deutschland der Frage, wer oder was heute auf dem Spiel steht, wenn Menschen zu Versuchspersonen in der biomedizinischen Forschung werden. Auf der Grundlage qualitativer Interviews mit PatientInnen und ForscherInnen lässt sich im Studien-Setting eine Gleichzeitigkeit der Abwesenheit von Beziehungen zwischen PatientInnen einerseits und der Anwesenheit von Infrastrukturen der Sorge sowie intensiver Beziehungsarbeit andererseits herausarbeiten. Geteilte Care-Arbeit gerät dabei zur notwendigen Bedingung für die Hervorbringung generalisierbaren Wissens.
Ein der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung entlehnter Begriff von Care und Care-Arbeit dient vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse als theoretische Klammer, die es erlaubt, die Vielgestaltigkeit der Figur Versuchsperson sichtbar zu machen.
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- 78–140 4. Narrative. Hoffnungen, Erwartungen und Erfahrungen an einem klinischen Forschungszentrum 78–140
- 202–203 Dank 202–203
- 204–228 Literaturverzeichnis 204–228