Die multiple Differenzierung des Rechts
Eine pragmatistisch-gesellschaftstheoretische Perspektive auf den globalen Rechtspluralismus
Zusammenfassung
Was ist die Einheit des Rechts, wenn im weltgesellschaftlichen Zusammenhang unterschiedlichste Formen des Rechts koexistieren und konkurrieren? Eine soziologisch orientierte Rechtstheorie auf Höhe der Zeit muss sich die Aufgabe stellen, einen neuen Begriff der Einheit des Rechts in der Vielfalt seiner Gestalten und Geltungsformen zu finden.
Die vorliegende Studie führt – unter empirischem Bezug auf den für diese Frage exemplarischen neueren, globalen Rechtspluralismus – eine grundlagentheoretische Revision etablierter rechtssoziologischer Paradigmen durch, namentlich der konkurrierenden funktionalistischen und normativistischen Theorien.
Die Autorin setzt in dieser Arbeit ihre empirisch tiefenscharfe Überarbeitung der theoretischen Rechtssoziologie tiefer an, als die eklektizistische Montage von System- und Handlungstheorie erlaubt. Dazu muss unter anderem die konstruktivistische Fixierung auf die moralische Indifferenz des positiven Rechts überwunden werden, ohne in die normative Beobachtung erster Ordnung zurückzufallen. Eine Theorie multipler Differenzierung, die rechtliche Bezugnahmen auf außerrechtliche Zusammenhänge als spezifische Übersetzungsformen verständlich macht, liefert dafür die Grundlage. Auf diese Weise gewinnt die Arbeit den begrifflichen Spielraum für eine theoretische Neubestimmung der Lage des modernen Rechts innerhalb der Übersetzungsverhältnisse zwischen vielfältigen, typenverschiedenen und auf heterogene Geltungsansprüche gestützten Formen rechtlicher Handlungskoordination.
- 325–326 5. Fazit 325–326
- 327–327 Danksagung 327–327
- 328–344 Literatur 328–344