Zusammenfassung
John R. Searle wird traditionell, wie etwa auch Austin oder Wittgenstein, mit einem sozial-interaktiven und handlungsorientierten Sprachbegriff in Verbindung gebracht. In einer instruktiven Studie kommt Sybille Krämer hingegen zu dem Ergebnis, dass Searle als Vertreter eines sprachlichen ›Zwei-Welten-Modells‹ einen ›autonomen‹ Sprachbegriff im Sinne der strukturalistischen Sprachtheorien de Saussures und Chomskys vertritt. Robert Niemann schlägt in diesem Essay eine Lesart vor, die Searle in einem neuen sprachtheoretischen Licht erscheinen lässt: Searles Sprachverständnis wird unter systematischer Berücksichtigung seiner geistphilosophischen und gesellschaftstheoretischen Überlegungen behandelt. Insbesondere werden Searles naturwissenschaftlicher Zugriff auf Geistphänomene sowie die daraus folgenden Konsequenzen für das Sprach- und Gesellschaftsverständnis kritisch erörtert. Schließlich wird ein Sprachbegriff herausgearbeitet, der vor dem Hintergrund eines ›Weltenpluralismus‹ bzw. einer pluralen ›Weltenkette‹ zu denken ist. Searles Sprachbegriff wäre demnach nicht als ›autonom‹ und ›entkörpert‹ (Krämer) zu betrachten, sondern vielmehr als heteronom und repräsentational sowie grundlegend körperorientiert.
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- 9–10 Vorwort 9–10
- 11–22 1. Einleitung 11–22
- 139–143 5. Fazit 139–143
- 144–152 Literatur 144–152