Ungleichheitswirkung von Sozialreformen in Lateinamerika
Politische Regulierung bezahlter Haushaltsarbeit in Uruguay
Zusammenfassung
Nach der Jahrtausendwende zielten neue Sozialreformen der (Mitte-)Linksregierungen in Lateinamerika auf eine Minimierung sozialer Ungleichheit ab. In dieser Studie wird der international gelobte Formalisierungsprozess bezahlter Haushaltsarbeit in Uruguay untersucht. Anhand der Analyse unterschiedlicher Quellen wie Arbeitsgesetze, Parlamentsdebatten, Programmschriften, Interviews, Werbespots oder Sozialstatistiken wird gezeigt: Die Einführung des Mindestlohns, von Tarifverhandlungen und neuen Sozialversicherungsansprüchen hatten eine ambivalente Ungleichheitswirkung auf den Sektor. Diese Befunde stehen beispielhaft für andere ambitionierte Sozialreformen jener Tage. Sie stellen zudem verbreitete Annahmen der Lateinamerikaforschung in Frage. Die These, dass bezahlte Haushaltsarbeit als Prototyp „informeller Arbeit“ politisch unreguliert oder unregulierbar sei, wird herausgefordert.
- 17–44 1. Einleitung 17–44
- 330–354 9. Fazit 330–354
- 355–360 10. Statistischer Anhang 355–360
- 367–402 12. Literaturverzeichnis 367–402