Zusammenfassung
Die gegenwärtige Soziologie leidet unter einer Reihe bedeutender Einschränkungen: So fokussiert sie allein die Dimension des Handelns, Kommunizierens, Selektierens und Konstruierens, an der sie, noch dazu nur Menschen, teilhaben lässt. Diese aktivistischen Vorurteile und anthropologischen Egoismen gilt es zu überwinden.
Die vorliegende Studie zeigt auf, dass die Existenzweisen und Weltverhältnisse von Subjekten, Systemen und Netzwerken nicht aus deren Aktivität hervorgehen, sondern aus sozialen Beziehungen – und diese können sowohl interaktiv als auch interpassiv sein. Das ermöglicht der hier entwickelten relationalen Soziologie außerdem, die Vielfalt der menschlichen und nicht-menschlichen Akteure und Passeure in den Blick zu nehmen.
Zwei empirische Fallstudien illustrieren abschließend die theoretische und methodologische Leistungsfähigkeit des vorgeschlagenen Perspektivenwechsels. Die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren in sogenannten indigenen Gesellschaften lassen sich damit ebenso verstehen lernen wie die immersiven Versenkungen von Hochfrequenzhändlern in ihre algorithmischen Systeme.
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- 77–90 6. Umgehungen 77–90
- 118–139 8. Affektanalyse 118–139
- 150–175 10. Interpassivität 150–175
- 176–189 11. Suspension 176–189
- 248–253 14. Schluss 248–253
- 254–255 Danksagung 254–255
- 256–256 Textnachweise 256–256
- 257–280 Literaturverzeichnis 257–280