Zusammenfassung
Die Sepulkralkultur befindet sich in einem massiven Umbruch. Friedhofslandschaften und Bestattungsrituale in Deutschland verändern ihr Gesicht. Sie sind nicht mehr der Spiegel kollektivistischer Sinnangebote, sondern reflektieren Lebenswelten. Der Tod und die Handlungskonzepte, die ihn einrahmen, sind folglich zutiefst pluralistisch geprägt.
Rechtlichen Vorschriften bleiben dem gegenüber erstaunlich starr. Friedhofsordnungen und andere Bestimmungen sind somit immer häufiger ein Stein des Anstoßes; insbesondere die Friedhofspflicht gilt zunehmend als Bürde.
Seit einiger Zeit haben sich nun Praktiken etabliert, bei denen Hinterbliebene die Asche Verstorbener zuhause aufbewahren bzw. an alternativen Orten verstreuen. Die Auslöser dieser schleichenden Veränderung wurzeln in der Individualisierung. So sehr es sich einerseits um autonome Entscheidungen handelt, so stark liegen andererseits Wandlungsprozesse des kulturellen Bewusstseins vor. Sie stehen für eine Verschiebung in Richtung einer Autonomie der Trauer.
Schlagworte
Tod Trauer Mitbestimmung Interview Selbstbestimmung Methodologie Sozialer Wandel Gesellschaftliche Transformation Sinnkonstruktion Trauererfahrungen Ethik des Trauerns Umgang mit Trauernden Bestattungskultur Friedhofskultur Kremation Thanatologie Grab Bestattungsgesetz- 75–126 Keine Angst vor echten Tränen. Die Erforschung von Trauer als methodologische Herausforderung 75–126
- 127–164 Zur Rekonstruktion von Trauererfahrungen. Einstellungsäußerungen im Interviewkontext 127–164
- 203–216 Literaturverzeichnis 203–216
- 217–218 Die Autoren 217–218
- 219–220 Abbildungen 219–220
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