Zusammenfassung
Die Auswirkungen der globalen Erderwärmung sind nicht zu übersehen. In der Auseinandersetzung mit Klimawandel und Klimakrise spielen Medien eine zentrale Rolle. Zum einen sind Veränderungen im Erdsystem durch den Einsatz technischer Medien mess- und darstellbar. Die seit über hundert Jahren gesammelten Klimadaten ermöglichen es, den Klimawandel zu modellieren und Prognosen für zukünftige Entwicklungen zu entwickeln. Zum anderen sind populäre Medien Bestandteil des gesellschaftlichen Klimawandel-Diskurses. In verschiedensten Formen und Genres übersetzen sie wissenschaftliche Erkenntnisse in Alltagssprache oder einprägsame Bilder. Sie informieren über Ursachen und Auswirkungen der Erderwärmung und bieten Plattformen, um Kritik an politischen Maßnahmen (oder deren Ausbleiben), an den Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft, aber auch an Klimaaktivist:innen und deren Strategien zu äußern. Inzwischen haben etliche Filme und Fernsehsendungen das Thema aufgegriffen und setzen dabei auf unterschiedliche Modi der Darstellung, Erzählung, Argumentation und des emotionalen Appells. So erzählt The Day After Tomorrow (Roland Emmerich, USA 2004) mit Hilfe apokalyptischer Bilder von der plötzlich einbrechenden Katastrophe, während Roter Himmel (Christian Petzold, D 2023) ganz beiläufig das langsame Näherkommen von Waldbränden zeigt. Der Dokumentarfilm ThuleTuvalu (Matthias von Gunten, CH 2014) schildert die Konsequenzen des Anstiegs des Meeresspiegels für sowohl die Bewohner Qaanaaqs (Thule) im Norden Grönlands als auch die des Inselstaats Tuvalu im Pazifischen Ozean. Die Vielfalt an Filmen, die sich im weitesten Sinn mit Natur und dem Ökosystem auseinandersetzen, wird in der Filmwissenschaft seit einiger Zeit unter dem Begriff des Ecocinema zusammengefasst.