Zusammenfassung
Durch die Entstehung der Industriegesellschaft wurde Zeit von der bloßen Dimension zur Ressource. Diese Veränderung der Wahrnehmung von Zeit hat sich auch auf die Literatur der Goethezeit ausgewirkt. Die Herausgeber machen es sich zur Aufgabe ein Konzept zu entwickeln, das die wesentlichen Kernbausteine eines Zeitstrukturwandels am Übergang von der Goethezeit zur Zwischenphase als solche benennt, sie konstelliert und miteinander in Beziehung setzt. In den einzelnen Beiträgen geht es darum, Zeit und Zeitstrukturen als kulturhistorische Phänomene zu fassen, um Rückschlüsse auf literatur- und denkgeschichtliche Umstellungen am Ausgang der Goethezeit zu ziehen. Dabei wird an konkreten Fallbeispielen geprüft, wie literarische Umgangsformen divergieren, und geklärt, welche Schlüsse sich daraus für literarische Wandelprozesse, aber auch für den mentalgeschichtlichen Wandel der kulturellen Zeitauffassung um 1830 ziehen ließen.
Schlagworte
August von Platen Willibald Alexis Goethezeit Prinzessin Brambilla Eisenbahnlyrik Erinnerungsdiskurs Weibliche Zeitlichkeit Varnhagen von Ense Zeitkonzepte Romantik Zeitbegriff Geschichte und Kritik- 71–90 Die Entdeckung der Gegenwart. Temporale Figuren in jüdisch-deutscher Literatur der Haskala 71–90
- 169–186 Ablösungsprozesse. Transformationen romantischer Zeitverfahren im Frühwerk Eduard Mörikes 169–186
- 205–224 Die Unterminierung der Romantik. Theodor Mundts Madelon oder die Romantiker in Paris [1832] 205–224