Von Rabenväter und Übermüttern
Das religionshistorische Motiv der heiligen Familie im Spannungsfeld zwischen Religion, Kunst und Film
Zusammenfassung
Die Familie ist keine konfliktfreie Zone, sondern ein Ort, an dem Generationen und ihre jeweiligen Weltsichten aufeinanderprallen, an dem Genderrollen erlernt, vielleicht auch hinterfragt werden, an dem Werte und Normen vermittelt und soziale Kompetenzen trainiert werden. Es ist der Bereich, in dem Individuen primär sozialisiert werden, ein Mikrokosmos, in dem man allmählich für das «Leben draußen» vorbereitet wird.
Diese Untersuchung möchte aus der Perspektive einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Religionswissenschaft intermediale Tradierungsprozesse am Beispiel des christlich konnotierten Motivs der Heiligen Familie im zeitgenössischen Arthouse-Film beleuchten. Anhand eines spezifischen Filmkorpus werden die Etappen der intermedialen Überlieferung dieses religionshistorischen Motivs vom 16. Jahrhundert bis heute rekonstruiert und Überlegungen in Bezug auf die damit verbundenen Bedeutungszuweisungen außerhalb der religiösen Tradition angestellt. Die Untersuchung konzentriert sich auf drei Filmemacher: Susanne Bier, François Ozon und Pedro Almodóvar.
Besprochene Filme: SITCOM (F 1998), RICKY (F 2009), TODO SOBRE MI MADRE (ALLES ÜBER MEINE MUTTER, E/F 1999), VOLVER (VOLVER – ZURÜCKKEHREN, E 2006), BRØDRE (BROTHERS – ZWISCHEN BRÜDERN, DK 2004) und EFTER BRYLLUPPET (NACH DER HOCHZEIT, DK/S 2006)
- 11–16 1 Einleitung 11–16
- 452–468 Bibliografie 452–468
- 469–471 Filmografie 469–471
- 472–472 Abbildungsverzeichnis 472–472