Helmbrecht von Wernher dem Gärtner
Die moralisch-theologische Dimension als zentrale Lehre
Zusammenfassung
Auf den ersten Blick ist die um 1280 geschriebene Versnovelle Helmbrecht von Wernher dem Gärtner ein Text über die Stände- und Familienordnung. Unter der Oberfläche verbirgt sich jedoch eine moralisch-theologische Botschaft, die mit dem vierten Gebot und der Weisheitsliteratur des Alten Testaments korrespondiert. Die Handlung, das Figurenpersonal und große wie kleinste Textstrukturen lassen sich als religiös motiviert interpretieren. Das Vorgehen der Untersuchung bietet nicht nur der Helmbrecht-Forschung weitergehende Ansätze an. Es kann auch eine Anregung dafür sein, bei weiteren mittelalterlichen Texten, die zunächst weltlich erscheinen, tieferliegenden moralisch-theologischen Spuren nachzuforschen.
Abstract
At first glance, the verse novella ‘Helmbrecht’ by Wernher the Gardener, written around 1280, appears to be a text about social and family order. However, beneath the surface lies a moral and theological message that corresponds to the fourth commandment and the wisdom literature of the Old Testament. The plot, the characters, the major and minor text structures can be interpreted as religiously motivated. The approach of the study not only offers „Helmbrecht“ researchers further approaches. It can also be a stimulus to investigate deeper moral and theological traces in other medieval texts that initially appear ‘secular’.
Schlagworte
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