Pastor Johannes Schmidt-Wodder (1869–1959)
Eine politisch-historische Biographie mit besonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zum europäischen Norden
Zusammenfassung
Eine „Legende" war er, weil er mit dem Renommee seines „Friedensvereins" vor 1918 nach 1920 die Interessen der deutschen Minderheit in Dänemark mit großem Eifer vertrat: Grenzrevision und kulturelle Autonomie. „Umstritten", weil er mit seinem Interesse an nordischer Kultur und Geschichte utopische Pläne einer skandinavischen Einheit in Anlehnung an ein dominantes Deutschland verfolgte, die ebenso wie sein deutsch-völkisches rassistisches Weltbild, das er letztlich als den „wahren“ Nationalsozialismus begriff, keinen Widerhall im demokratischen Norden fanden. Auch nach 1945 blieb er umstritten: Er äußerte Missfallen am loyalen Kurs der deutschen Minderheit in Nordschleswig und übte harsche Kritik an der dänischen Rechtsabrechnung.
Peter Hopp liefert mit diesem Buch eine lange überfällige grundlegende politisch-historische Biographie eines bedeutenden Grenzlandkämpfers der deutschen Minderheit in Nordschleswig. Das Buch bildet daher einen gewichtigen Beitrag im Jubiläumsjahr des "Grenzstreits" des Jahres vor und nach 1920.