Zusammenfassung
Nach modernem Selbstverständnis handelt es sich bei dem Glauben an Geister um Relikte aus vergangenen Zeiten. Diese würden zwangsläufig mit einer fortschreitenden Zivilisierung verschwinden. Aus dieser Perspektive wirkt es zunächst überraschend, wenn auch Menschen in einem hochtechnisierten Land wie Deutschland Hilfe und Heilung in einer 'Geistigen Welt' suchen. Dies wird meist als rückständig, lächerlich oder als Hinnahme eines bewussten Betruges gedeutet. Ehler Voss zeichnet in seiner Ethnographie ein differenzierteres Bild und lässt Heilerinnen und Heiler ausführlich zu Wort kommen. Die Interaktionen einzelner Akteure und Kontexte Medialen Heilens werden ausführlich beschrieben. Er folgt dabei nicht einem einheitlichen Schema, sondern arbeitet die unterschiedlichen Besonderheiten der Heilerinnen und Heiler sowie ihrer jeweiligen Situation heraus und unterzieht sie einer eingehenden ethnologischen Analyse. Der Verfasser eröffnet so tiefe und vielschichtige Einblicke in die Eigenarten, Themen, Motivationen, (Un-)Sicherheiten, (Un-)Fertigkeiten und Widersprüche im Umgang mit Eigenem und Fremdem und stellt damit die Frage nach der menschlichen Identität.
Schlagworte
Schamanismus Heilen Channeling Heiler Mediumismus Esoterik Reiki Ethnographie Medizin Familienstellen Ethnologie- 15–24 EINLEITUNG 15–24
- 361–416 ANHANG 361–416