Zusammenfassung
In den Swahili-Gesellschaften der ostafrikanischen Küste gibt es eine bemerkenswerte Offenheit für Menschen, Ideen und Güter, die von „außen“ kommen. Dies gilt auch für Sansibar. Gerade in der weiblichen Sphäre – in islamischen Gesellschaften die „innerste“ Sphäre – werden durch von außen kommende Güter die existentiellen gesellschaftlichen Werte von Schönheit und Respekt erzeugt. Dies wird besonders in Zeremonien wie z.B. Hochzeiten deutlich. Paola Ivanov wirft neues Licht darauf, wie in Sansibar äußere Welten zum Bestandteil der eigenen Person und Gesellschaft werden. Sie erläutert die ästhetischen Praktiken, aus denen sich Personen, Identitäten und gesellschaftliche Beziehungen bilden. Die Studie ermöglicht so ein differenziertes Verständnis von Prozessen der Verflechtung und Grenzüberschreitung und betont die zentrale Rolle der weiblichen Sphäre in der muslimischen Gesellschaft Sansibars.