Also sprach Zarathustra, New School
Alles, was man von Nietzsches genialer Dichtung wissen muss, um ob ihrer Komplexität nicht zu verzweifeln
Abstract
Nietzsche's Also sprach Zarathustra (1883-85) had sunk to the level of a literary curiosity in the wake of the hot-selling Nietzsche biography by Sue Prideaux. In the meantime, following the publication of the Heidelberg Zarathustra commentary, a new earnest has made itself felt in Nietzsche research, as this commentary shows. It is, uniquely, a commentary of the "New School" type in Nietzsche research that favours a biographical approach. It refutes the image of Nietzsche as a war philosopher projected by his sister in the years 1913/14. Instead, Nietzsche is shown in the figure of the "last man" to be far ahead of his time as a psychologist of the problematic life of the bourgeoisie.
Zusammenfassung
Nietzsches Dichtung „Also sprach Zarathustra“ (1883-85) sank zuletzt, etwa im Sog der verkaufsträchtigen Nietzsche-Biographie von Sue Prideaux, zu einer Kuriosität herab. Inzwischen, im Nachgang zum Heidelberger Za-Kommentar, hält neuer Ernst Einzug in die Forschung, wie auch dieser Werkkommentar zeigen soll. Er ist – als sein Alleinstellungsmerkmal – einer vom Typ „New School der Nietzscheforschung“, bevorzugt also den biographischen Zugang und präsentiert in der Summe, gegen das von Nietzsches Schwester um 1913/14 zielgerichtet genährte Bild ihres Bruders als eines Kriegsphilosophen, einen seiner Zeit weit vorauseilenden Psychologen des in der Figur des „letzten Menschen“ in seiner Problematik auf den Punkt gebrachten Bürgertums.