"Worüber hinaus Größeres nicht 'gegeben' werden kann..."
Phänomenologie und Offenbarung nach Jean-Luc Marion
Zusammenfassung
Diese Studie behandelt und diskutiert das Denken des französischen Gegenwartsphilosophen Jean-Luc Marion. Sie geht davon aus, daß der Begriff »donation« (dt. »Gebung«, der Gabeakt) innerhalb des Marionschen Œuvres den Stellenwert einer »key-metaphor« einnimmt. Mit Blick auf die theologischen Schriften des jungen Marion erweist sich zunächst, daß »donation« auf die Mitte des christlichen Glaubens zielt und den Hingabeakt im Leben und Sterben Jesu Christi meint. Marions spätere Arbeiten zur Phänomenologie sind davon abzuheben. In Auseinandersetzung vor allem mit Husserl und Heidegger wird hier der Versuch unternommen, »donation« als tiefste Bestimmung des Phänomens zu bewahrheiten: Das Phänomen erscheint, weil es sich je schon gibt. Marions »(Post-)Metaphysik im Zeichen der Gebung« erweitert die Beschreibungsmöglichkeiten bisheriger Phänomenologie. Darüber hinaus ermöglicht sie - vermittels der Idee des »gesättigten Phänomens« -, die christliche Offenbarung auf dezidiert philosophische Weise zu denken. Die philosophisch-theologische Gemengelage, die das Marionsche Schaffen in besonderem Maße auszeichnet, bedarf einer eigenen Interpretation. Vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen in der deutschen Theologie wirft der Autor die Frage auf, ob Marions Philosophie nicht zutiefst von dem Wunsch angetrieben wird, den Glauben an das »Ein-für-allemal« christlicher Offenbarung vor dem Forum der Phänomenologie zu verantworten.
Schlagworte
Fundamentaltheologie Jean-Luc Marion Offenbarung Phänomenologie Philosophie Religionsphilosophie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
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