Zusammenfassung
Während der alltägliche Umgang mit anderen Menschen in aller Regel gelingt, wird der Andere der philosophischen Reflexion zum Problem: er widersetzt sich jeder Konstitution durch das transzendentale Subjekt. Fast scheint es, als zerstöre die Reflexion hier die Unmittelbarkeit, mit der uns der Andere phänomenal begegnet. Der Autor unternimmt im vorliegenden Werk eine kleistsche 'Reise um die Welt' entlang der Denkwege bedeutender Autoren der existenzphilosophischen Phänomenologie: Edmund Husserl, Martin Heidegger, Jean-Paul Sartre und Maurice Merleau-Ponty. Es gelingt ihm zu zeigen, dass die Problematik des Anderen in der Reflexion bei den besprochenen Autoren eine sich stetig vertiefende Umformung erfährt, die es ermöglicht, den Anderen und die Reflexion als Analogien einer tiefer liegenden Problematik zu begreifen. Die Reflexion erweist sich dabei letztlich nicht als Zerstörer einer alltäglich immer funktionierenden Unmittelbarkeit, sondern als Wegweiser in die Tiefen dessen, was wir Existenz nennen. Das Problem des Anderen wird hierbei nicht 'gelöst', es bedarf auch gar keiner Auflösung, wenn man begreift, dass die Unzugänglichkeit des Anderen nur die Kehrseite der Unzugänglichkeit des eigenen Selbst ist. Der Andere ist letztlich nicht mehr und nicht weniger rätselhaft als ich selbst es bin, und gerade in dieser Dunkelheit liegt das Wesen der Existenz.
Schlagworte
Existenzphilosophie Phänomenologie Philosophie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–10 Vorwort 7–10
- 11–32 1 Einleitung 11–32
- 239–243 6 Fazit 239–243
- 246–256 Literaturverzeichnis 246–256