Zusammenfassung
Diese Studie beschäftigt sich mit der Diskussion der adäquaten typologischen Klassifikation der Ethik Immanuel Kants. Während die kantische Ethik im Gefolge der Differenzierung zwischen teleologischen und deontologischen Ethikansätzen durch C. D. Broad von vielen ihrer Interpreten eindeutig dem deontologischen Lager der Pflichtethiken zugeordnet wurde, sind vor allem in jüngerer Zeit einflussreiche Analysen vorgelegt worden, die einer einfachen Klassifikation widersprechen. Philosophen/innen wie z.B. Allen Wood, Paul Guyer, Anton Leist, Christine Korsgaard oder Barbara Herman weisen mit je unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielsetzungen auf ebenfalls relevante Elemente teleologischer, tugendethischer und werttheoretischer Provenienz hin und hinterfragen damit das verbreitete, homogene Bild von Kants Moralphilosophie.
In der Arbeit wird zum einen eine strukturell orientierte, kritisch rekonstruktive Analyse dieser Diskussion geliefert, zum anderen jedoch auch eine differenzierte eigene Position zur typologischen Klassifikationsproblematik bei Kant entwickelt.