Zusammenfassung
In Kants Philosophie spielen die Antinomien als angeblich unvermeidbare Widersprüche, denen die Vernunft beim Nachdenken über Raum und Zeit, Materie, Freiheit und Kausalität, Zufälligkeit und Notwendigkeit verfällt, die Rolle des zentralen Arguments für die Abkehr Kants vom Realismus und damit für den Beginn des neuzeitlichen Subjektivismus. Im vorliegenden Buch unterscheidet der Autor Aporien, philosophisch aufweisbare „Geheimnisse“, von Antinomien (angeblich strengen Beweisen zweier widersprüchlicher Thesen aus natürlichen Gegebenheiten wie Freiheit und Raum) und logischen Paradoxien (Widersprüche, die sich aus in sich absurden Annahmen ergeben). Sodann wird der scheinbare „Skandal der reinen Vernunft“, die sich in unvermeidliche Widersprüche verwickle, besser anvisiert und durch den Nachweis aufgehoben, dass alle vier von Kant behaupteten Antinomien, die eine Widersprüchlichkeit der realistischen Philosophie beweisen sollen, durch ein phänomenologische Untersuchung der Sachen selbst und die Aufdeckung von Äquivokationen und anderen Fehlern der Kantischen Vernunftkritik als nicht wirklich bestehend erwiesen werden können. Daher ist der „Skandal“ der Vernunft, insbesondere der behauptete Widerspruch zwischen Freiheit und Kausalität, auf dem Boden des philosophischen Realismus zu überwinden.
Schlagworte
Immanuel Kant Philosophie Vernunft Widerspruch- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 13–27 Prolegomena 13–27
- 28–74 Kapitel 1: Aporien, Antinomien und logische Paradoxien als Grundprobleme der Philosophie 28–74
- 183–192 Bibliographie 183–192
- 193–196 Personenregister 193–196
- 197–197 Sachregister 197–197