Zusammenfassung
Im Mittelpunkt dieses Buches steht sowohl die methodologische Grundlegung der Bewusstseinsforschung als auch die Untersuchung essentieller Bewusstseinsstrukturen. Nicht nur die zunehmende Erforschung und Interpretation des Bewusstseins in den Neurowissenschaften läßt die Frage nach einer gerechtfertigten Methodologie der Bewußtseinsforschung besonders virulent erscheinen, sondern auch die Entwicklungen in der Kognitionspsychologie, künstlichen Intelligenzforschung und der Philosophie des Geistes.
So werden zunächst einige Formen des Physikalismus analysiert, die in der zeitgenössischen Philosophie des Geistes von Bedeutung sind. Im weiteren Verlauf der Arbeit erfahren diese eher allgemeinen physikalistischen Bestimmungen des Bewusstseins aufgrund von Dennetts materialistisch-funktionalistischer Bewusstseinstheorie eine weitere Konkretisierung. Nach Dennett ist Bewusstseinsforschung nur aus der Dritten-Person-Perspektive durchführbar.
Daran anschließend wird untersucht, ob Husserls Phänomenologie nicht zumindest im Prinzip zu leisten vermag, was Dennett für unmöglich hält, nämlich die Erforschung des Bewusstseins aus der Ersten-Person-Perspektive. So hat Husserl in vielfältigen Studien aufzuzeigen versucht, daß ein methodisch-reflexiv gerechtfertigter Zugang zum Bewusstsein konsistent durchführbar ist. Die Intentionalität und Zeitlichkeit des Bewusstseins spielen diesbezüglich ebenfalls eine wesentliche Rolle.
Abschließend wird erläutert, welche Implikationen die Ergebnisse dieser Arbeit für die Bewusstseinsforschung und ontologische Bestimmung des Bewußtseins haben.