Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung geht von der erstaunlichen Tatsache aus, dass in der antiken Philosophie sich Probleme und Lösungen über weite räumliche und zeitliche Abstände wie auch über nationale Grenzen hinweg entwickelt haben, gleichsam mit innerer Konsequenz, und erklärt diese Entwicklung aus dem realistischen Bezug der Philosophen zu den Dingen selbst, an die sie die Probleme stellen und aus denen sie die Lösungen gewinnen.
Die Untersuchung widmet sich einschlägigen Texten bei Vorsokratikern, Platon, Aristoteles, Stoikern und Plotin und legt dar, wie sie schrittweise immer mehr die ursächlichen Verhältnisse in den Dingen erschließen, von den materiellen Ursachen zu den immateriellen, seelischen, bis zur menschlichen Vernunft und einer ersten transzendenten Ursache (Gott). Diese Ursachenforschung war der Ursprung der Wissenschaften im Abendland.
Die Probleme und ihre Lösungen betreffen - naturphilosophisch und metaphysisch - das Wesen der Natur, den Gegensatz von Werden und Sein, sowie ihrer Ursachen, der immanenten und einer transzendenten, ersten Ursache, ferner das Wesen der Seele, sodann - epistemologisch - den Gegensatz zwischen Einzelnem und Allgemeinem, zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Sinnlichkeit und Vernunft. Ethisch gesehen geht es um das sittliche Gute und das Naturrecht, im Gegensatz zum nützlich Angenehmen und positiven Recht.
Immer vermochte die forschende Vernunft sich selber als entscheidende Ursache in die gesamte Realität einzubeziehen und sich in Analogie zur ersten Ursache, der göttlichen Vernunft, zu begreifen, was von großem Einfluss auf die Philosophie des Mittelalters und der Neuzeit wurde.
Schlagworte
Antike Ethik Philosophie Metaphysik- 5–8 Inhalt 5–8
- 9–15 Vorwort 9–15
- 21–382 Hauptteil 21–382
- 383–384 Nachwort 383–384