Zusammenfassung
In dem Maße, in dem wir nicht mehr bezeugen, sondern nur beobachten, keine sozialen Erfahrungen machen, sondern als Voyeur den Anderen objektivieren, verschwindet der Mensch in seinem lebendigen Dasein aus dem öffentlichen Raum. Der politische Teilnehmer wird zum bloßen Betrachter, der sich in die Anonymität der Privatsphäre zurückgezogen hat. Das Sichtbarwerden des konkreten Menschen in seiner Körperlichkeit und Verletzlichkeit ist jedoch das Fundament für ethisches Bewusstsein und politische Verantwortung. Dieses Buch ist ein emphatisches Plädoyer für die Bedeutung des Körpers und der Gefühle: Der öffentliche Raum ist auf das Sehen und das Gesehenwerden angewiesen, weil sich erst hieraus ein gemeinsamer Sinn sowie eine Sensitivität für das Dasein des Anderen entwickeln können. Ein Rückzug in die Monade des Selbst führt hingegen zur Destruktion des Politischen: Denn das auf den privaten Raum reduzierte Individuum ist seiner sozialen Funktionen beraubt. In diesem Sinne ist diese Studie eine »phänomenologische Rekonstruktion des politischen Raumes« auf der Grundlage des Körpers. Damit ist sie mehr als nur die Antwort auf ein Forschungsdesiderat: Sie ist vielmehr die Offenlegung eines geistesgeschichtlichen blinden Flecks und führt in der Konsequenz zu einer Bedeutungsumkehrung wesentlicher politischer Begriffe wie »Freiheit«, »Macht« oder »politischer Raum«.
Schlagworte
Körperlichkeit Philosophie Gefühl Körper Phänomenologie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 215–228 8. Literaturverzeichnis 215–228
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- „... eigenen Mitte entsteht für den Menschen eine handhab-bare Welt der Gegenstände sowie eine soziale ...” „... seiner dinglichen und sozialen Um-welt unabhängiges Wesen.31 Erst hierdurch erhält es die Möglichkeit,73 ...” „... und ist auf die Dingwelt und die so-ziale Mitwelt unmittelbar bezogen.34 Das erkennende Ich ist ...”
- „... (status negativus), diepolitischen Mitwirkungsrechte (status activus) sowie die sozialenRechte (status ...” „... einer sozialistischen Vorstellung von glei-chen sozialen Teilhaberechten. Die Diskussion um die ...” „... bevorzugen.1Eine der Hauptprobleme der Kultivierung von Menschenrechtenbesteht darin, dass sich die sozialen ...”
- „... und privatenRaumes handelt es sich um phänomenologische Beschreibungen dersinnlich-sozialen ...” „... egozentrisch beschriebenwerden. Piaget betont: »Das Ich steht zunächst im Mittelpunkt derRealität, und zwar ...” „... Vygotsky argumentiert hingegen, dass sich das Kindnicht von der egozentrischen zur sozialen Perspektive hin ...”
- „... In-der-Welt-Seins wahrzunehmen. Auf individueller Ebenewird die organische und soziale Funktion der Individuen ...” „... reduziertes Individuum ist seiner sozialen Funktionen be-raubt.Im Folgenden wird gezeigt, warum die Dominanz ...” „... sozialen Miteinander einladen, son-dern vielmehr dominieren Shopping Malls und Einkaufszentren ...”