Zusammenfassung
Ruhe zu finden in der Bewegung, Dauer einzustreuen in den Fluss der Zeit – das ist Gegenwart aus erster Hand, die sich Hast und Sprunghaftigkeit und jedem Kalkül widersetzt. Für viele Menschen in der westlichen Welt liegt darin das Faszinierende des ostasiatischen Denkens, doch zugleich tun sie sich schwer mit dem Widerspruch des Ineinander und Miteinander, der Verwandlung ins Gegenteil und Uneindeutigkeit. Warum aber sollte, wenn es um Ruhe und Bewegung geht, „sowohl – als auch“ weniger wirklich sein als „entweder – oder“?
Texte aus dem vormodernen China sind voll von scheinbar paradoxen Denkfiguren wie „Ruhe in der Bewegung“. Im ersten Teil des Buches gilt es, die darunter angesiedelte Leib- und Lebenserfahrung auszumachen, um die Erfahrungsbegriffe bereitzustellen, die dann im zweiten Teil an den einzelnen Bewegungskünsten durchgespielt werden. Neben Atem- und Bewegungsübungen ist vor allem danach gefragt, was die Bewegungserfahrung jeweils mit einem macht und warum. Bewegungskünste in der nächstliegenden Bedeutung sind die Lebenspflege des Qìgong, das Spiel der Tiere, Kampfkunst und die verlangsamte Kampfkunstvariante des Tàijíquán, im weiteren Sinn: Dichtung, Malerei und Kalligraphie, Musik, die chinesische Raum- und Gartenkunst.
Im dritten Teil geht es schließlich um Meditation im handwerklichen Tun und Sein, in der auf ganz eigene Weise „Ruhe in der Bewegung“ und „Bewegung in der Ruhe“ zugänglich sind.
Schlagworte
Bewegung Chinesische Philosophie China Philosophie Asiatische Philosophie- 9–12 Zur Einstimmung 9–12
- 245–245 Schlusswort 245–245
- 246–263 Endnoten 246–263
- 264–272 Literaturverzeichnis 264–272
- 273–280 Anhang 273–280