Zusammenfassung
Carl Schmitt (1888–1985) ist als Theoretiker des Ausnahmezustands heute wieder ein Autor der Stunde: Kein anderer Jurist des 20. Jahrhunderts analysierte die Erosionen und Transformationen liberaldemokratischer Verfassungen in präsidiale, autoritäre und diktatorische Regimes so scharfsinnig und wirkmächtig. Er war zwar ein gefährlicher Mineur der Weimarer Verfassung und „Kronjurist“ des Nationalsozialismus, wirkte aber auch nach 1945 noch als brillanter Kopf und ingeniöser Anreger.
Die folgende Sammlung bündelt einige – meist stark überarbeitete – neuere Studien zum Werk, zur Wirkung und Aktualität auf der Grundlage des Nachlasses und der zahlreichen neueren Editionen. Sie erschließt die Entwicklungsgeschichte des Werkes, Schmitts ausgeprägte Selbstdeutungen sowie die intensiven Korrespondenzen und Auseinandersetzungen mit engen Weggefährten und Schülern: mit Ernst Rudolf Huber, Arnold Gehlen, Joachim Ritter, Reinhart Koselleck, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Hans Blumenberg und anderen mehr. Die Sammlung endet mit drei Studien zur Aktualität Carl Schmitts in der „außergewöhnlichen Situation“ (Kanzlerin Merkel) unserer Tage.