Zusammenfassung
In einem grundlegenden Aufsatz, der hier in deutscher Übersetzung zusammen mit dem englischen Original abgedruckt wird, leisten Bruni und Sugden einen innovativen Beitrag zur interdisziplinären Verständigung zwischen Philosophie und Ökonomik. Ausgangspunkt ist der Befund, dass tugendethische Ansätze oft ausgesprochen marktkritisch sind, weil sie durch den Markt eine Erosion sozialer Normen und intrinsischer Motivation befürchten. Bruni und Sugden kritisieren die traditionelle Tugendethik dahingehend, dass diese den Markt an sachfremden Idealen messe und dadurch in eine wirtschaftsfremde und sogar wirtschaftsfeindliche Schieflage gerate. Der Gegenansatz von Bruni und Sugden bestimmt den Markt als Praxis mit einem eigenständigen Ziel (telos). Dieses besteht in der wechselseitigen Vorteilsgewährung zwischen Tauschpartnern. Von hier ausgehend, identifizieren sie (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) acht Tugenden, die der Praxis des Marktes förderlich sind. Hierin sehen Bruni und Sugden einen Beitrag, die Menschen, die sich als moralische Subjekte verstehen, mit einem wichtigen Bereich ihrer alltäglichen Lebenspraxis zu versöhnen.
Dieser Band leitet dazu an, sich mit den Thesen von Bruni und Sugden intensiv und kritisch auseinanderzusetzen. Methodische Handreichungen erleichtern die Textanalyse. Besonders anregend für die Diskussion sind ein Dutzend Kurzkommentare, die den Aufsatz von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchten.
Schlagworte
Marktwirtschaft Bruni Ökonomie Robert Philosophie Sugden Ethik Luigino- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 14–92 I. Textquelle 14–92
- 128–280 III. Kommentare 128–280
- 282–300 IV. Ausblick 282–300
8 Treffer gefunden
- „... Epoche gewesen, wiewohl die Aufklärung natürlich mehr Leit-begriffe hatte (Vernunft, Natur, …). In der ...” „... nicht länger von Natur aus Untertan eines Monarchen, er ver-stand sich nicht als natürlich Untergebener ...” „... vernünftig undwas natürlich ist, ist selbstredend auch strittig.»Ein Gespenst geht um in der westlichen ...”
- „... individueller Ent-fremdung entgegenzutreten, sondern auf das bereits vorfindliche(aber natürlich stets korrektiv ...” „... ästhetischer Natur sind. (3) Abschlie-ßend will ich präzisieren, wie Ethik zum Abbau von Entfremdungbeitragen ...” „... Kirche, die Gesetze und die Sit-ten; der Genuss wurde von der Arbeit, das Mittel vom Zweck, die ...”
- „... den Lücken im Gesetz?Erkennbar ist, dass zwischen Recht und Tugend ein Unterschiedbesteht und zugleich ...” „... innerhalb des158Reinhard Zintlrechtlichen Spielraums – sucht man nach dem Sinn der Gesetze2 odereher nach ...” „... der Kollektiv-entscheidung, des politischen Handelns. Natürlich sind die verschie-denen Lebensbereiche ...”
- „... sie.Tugenden sind stets das Ergebnis einer Einwirkung von außen(was eine Unterscheidung natürlicher und ...” „... Buch, mit derNatur, mit und für sich selbst und die anderen. Daher ist noch fürKarl Marx der wahre ...” „... Christoph Henning3 »Wenn ich den Nationalökonomen frage: Gehorche ich den ökonomischen Geset-zen, wenn ich ...”
- „... Regelfall »auszahlen«, natürlich nicht unbe-dingt in barer Münze, aber doch bei einer umfassenden ...” „... sein.Ein zweites Beispiel betrifft politische Maßnahmen wie etwa die Ein-führung eines gesetzlichen ...” „... die Ar-beitgeber auf die gesetzlich erzwungenen höheren Löhne mit Ar-beitsverdichtung reagieren ...”
- „... scheint anzunehmen, dass das telos eine natürliche Tatsache ist,die sich durch Intuition feststellen lässt ...” „... economists as well asto market participants for insights into the nature of market virtues.We will not claim ...” „... Effizienz fördern und dass diese Wahrheit auch nicht durchWirbelstürme außer Kraft gesetzt werde. Sandel ...”
- „... Gegensatz zur Natur, in der es nach aristotelischem Ver-ständnis nicht anders sein kann, als es ist (ein ...” „... fallender Stein strebtimmer zu seinem ›natürlichen Ort‹, nämlich nach ›unten‹), könnenMenschen immer anders ...” „... Wissenschaftler, der an der Erkenntnis derNatur und des Menschen interessiert war. Das verlangt vor allem ...”
- „... effizientenAllokation.Natürlich kennt dieses Handlungsschema auch Restriktionen(constraints). Moralische Haltungen z.B. schränken ...” „... tatsäch-lich gearbeitet werden wird. Hier käme es auf Tugenden an: wie Vor-gesetzte sich verhalten? Wie ...”