Zusammenfassung
Als Günthers Buch 1957 erschien, galt die Kybernetik als die Universalwissenschaft der Zukunft. Man hatte entdeckt, dass Staubsauger und Staaten nach denselben Prinzipien funktionieren. Günther war nicht nur ein im Deutschen Idealismus und in der Logik ausgebildeter Philosoph, sondern auch ein Fan von Science-Fiction-Literatur. Diese Mischung befähigte ihn, die Bedeutung der vor allem von Norbert Wiener erläuterten Denkart anzuerkennen. Das Buch „Das Bewußtsein der Maschinen“ ist wohl nach Wieners grundlegenden Texten das erste philosophische Werk, das die Kybernetik im größtmöglichen Zusammenhang der abendländischen Metaphysik lokalisiert und interpretiert. Für Günther — wie übrigens auch für seinen Antipoden Martin Heidegger — war klar, dass die Kybernetik die Menschheit verändern sollte. Anders aber als der Antipode begrüßte Günther diese Veränderung enthusiastisch, wenn auch in Bezug auf die Möglichkeit selbstbewusster Maschinen zurückhaltend. Weil sich diese Prognose einer tiefgreifenden Veränderung der Welt durch die Maschine vor allem des Computers bestätigt hat und weil darüber hinaus eine weitere Veränderung der Welt durch Roboter schon im Gange ist, kann uns eine Neuveröffentlichung von Günthers Werk an eine Diskussion erinnern, deren Bedeutung wir vielleicht erst heute angemessen beurteilen können.
Schlagworte
Philosophie Soziologie Metaphysik Systemtheorie Ontologie Dialektik Roboter Materialismus Kybernetik Mathematik Dialektischer Materialismus transzendentale Bewusstseinstheorie transklassische Logik Kalküle Objektiver Idealismus mehrwertige Logik Maschinentheorie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
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