Zusammenfassung
Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
Schlagworte
Philosophie Aufklärung Literaturwissenschaft Religionswissenschaft Frühe Neuzeit Atheismus Reformation Gottlosigkeit Dissidententum Geschichte 1500–1799 Heterodoxie- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 3–44 Einleitung 3–44
- 329–404 IV. Im Vorfeld der Aufklärung. Gelehrte Kritik, Moralistik und theologischer common sense 329–404
- 405–534 V. Atheismus und Frühaufklärung. Historische Korrekturen – begriffliche Präzisierung 405–534
- 673–686 Schlussbemerkungen 673–686
- 687–754 Anhang 687–754
- 755–772 Register 755–772