Zusammenfassung
Jeannette Fischer untersucht die Antriebe, die zu Hass und zu hasserfüllten Handlungen führen. Hass gegen andere beginnt als Selbsthass. Dieser wiederum hat seine Ursache in Schuldgefühlen, die bereits in der Kindheit in uns ausgelöst wurden. Die Autorin illustriert das an Beispielen, u.a. an dem fürchterlichen Amoklauf von Anders Breivik vom Juli 2011 und an dem Entschluss eines jungen Kanadiers, sich dem IS anzuschließen. Die zugrundeliegenden Opfer/Täter- und Schuld/Unschuld-Narrative sind dominante Muster in vielen Handlungen und Diskursen; wir sind deren Gefangene. Das zeigt sich nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch im gesellschaftlichen und politischen Leben. Wir können Hass nicht beseitigen, indem wir ihn verurteilen, verabscheuen, ja gar hassen. Veränderung ist erst möglich, wenn wir den Teufelskreis verlassen und das ausleuchten, was zu seiner Entstehung führt.
Schlagworte
Soziologie Gemeinschaft Gesellschaft Schuld Gewalt Sozialisierung Täter Opfer Beziehungen Aggression Psychoanalyse Intersubjektivität Projektion gesellschaftliche Diskurse Destruktion Selbsthass- 7–160 Hass 7–160