Zusammenfassung
Die Studie rekonstruiert den Bildbegriff als Grundkonzept der Philosophie Platons. Im Gesamtrahmen dieser Philosophie des Bildes erweist sich die Erscheinung des an sich Unsichtbaren, nicht aber die Abbildung des gleichfalls Sichtbaren als dessen einheitlicher Kern. Das Bild rückt so in die direkte Nähe des Körpers und ist zuletzt in die Ontologie der Dimensionsfolge eingebunden. Dies impliziert weitreichende Neuinterpretationen des Linien- und des Höhlengleichnisses sowie der Kunstkritik und stellt systematische Bezüge zur Ideenontologie, zur Sprachphilosophie und Gleichnislehre sowie zu Platons eigener Dialoggestaltung her. Platons Bildbegriff ist somit keine Denkfigur der bloßen Abwertung, sondern konstitutiv dialektisch: Er formuliert nicht nur die Differenzierung der Wirklichkeit, sondern ebenso die Verbindung von Sinnlichem und Geistigem und folglich die Einheit der Wirklichkeit. Die sinnliche Welt als Bild zu verstehen heißt dann nicht, sie für sinn- oder wertlos zu erklären, sondern sie als solche erst wirklich zu begreifen.
Schlagworte
Schriftkritik Ägypten Ideenontologie Liniengleichnis Dialoge Mimesis Ontologie Ästhetik Mathematik Metaphysik Platonismus Sophistik Henologie Gleichnislehre Sprachphilosophie Höhlengleichnis Ähnlichkeit Seelenlehre Bild Täuschung Analogie Psychologie Philosophie Körper antike Philosophie Prinzipienlehre Kunstkritik- 11–20 Einleitung 11–20
- 21–22 Präliminarien 21–22
- 159–196 Teil II. Dialog und Bild 159–196
- 271–346 Teil IV. Bild und System 271–346
- 347–350 Epilog 347–350
- 351–428 Anhänge 351–428