Zusammenfassung
Was ist eine menschliche Person? Durch welche besonderen Eigenschaften zeichnet sie sich aus? Und wodurch unterscheidet sie sich von einem bloßen Lebewesen? Mittelalterliche Autoren widmeten sich mit viel Scharfsinn diesen Fragen, indem sie sich auf drei Dimensionen einer Person konzentrierten. Sie setzten bei der metaphysischen Dimension an, indem sie eine Person als eine individuelle Substanz mit einer rationalen Natur bestimmten. Dies führte sie dazu, diese Substanz genauer zu untersuchen: ihre wesentlichen Bestandteile, ihre Einheit und ihre Identität über die Zeit hinweg. Sie beschäftigten sich aber auch mit der psychologischen Dimension, indem sie die Reflexionsfähigkeit als die entscheidende geistige Fähigkeit einer Person analysierten. Zudem berücksichtigten sie die handlungstheoretische Dimension, indem sie festhielten, dass eine Person im Gegensatz zu einem bloßen Lebewesen Handlungen hervorbringen kann. Sie betonten sogar, dass sich eine Person frei für Handlungen entscheiden kann und daher für sie verantwortlich ist. Dieses Buch, das sich auf Theorien des 13. und 14. Jahrhunderts konzentriert, rekonstruiert die Debatten zu allen drei Dimensionen im historischen Kontext, wertet sie systematisch aus und schlägt dabei auch einen Bogen zu frühneuzeitlichen und gegenwärtigen Diskussionen. Es verdeutlicht, dass im Mittelalter die Grundlagen für eine philosophische Anthropologie gelegt wurden.
Schlagworte
Rationalität Person philosophische Anthropologie Geschichte 1200–1399 Metaphysik Philosophiegeschichte Freiheit Philosophie Selbstwissen Handlungstheorie Verantwortung Scholastik Individuum Substanz mittelalterliche Philosophie Persistenz Psychologie freier Wille Erinnerung Identität Reflexion- 1–24 Einleitung 1–24
- 449–462 Schluss 449–462
- 463–482 Literatur 463–482
- 483–488 Personenregister 483–488
- 489–502 Sachregister 489–502