Zusammenfassung
Im Gang der Entwicklung seines Denkens betont Schelling zunehmend, dass die letzten Prinzipien der Philosophie praktische seien: das Ich formal als Tat in der Frühphilosophie, die Schöpfung als strukturell reich entfaltete Handlung in der Spätphilosophie. Unklar blieb dabei allerdings, worin die Praktizität dieser Prinzipien genau bestehe: welches Konzept von Handlung Schelling gebraucht und auf welche Art es in das Gesamte seines Systems eingeht. Dies im Hinblick auf die mittlere und späte Philosophie zu untersuchen, ist Ziel dieser Studie. Dabei wird ausgehend von der Potenzenlehre zunächst der Geist als praktisches Bewusstsein rekonstruiert und dann die Schöpfung als ontotheologische Ursprungshandlung mit der geschichtlichen Welt als Raum menschlichen Handelns systematisch entfaltet. Freiheit, Voraussicht, Zielgerichtetheit, Absichtlichkeit und Zukünftigkeit erweisen sich hier als die zentralen praktischen Attribute menschlichen wie göttlichen Tuns. Deren Verbindung wird im religiösen Bewusstsein des Menschen manifest und im Verhältnis von Zeit und Ewigkeit metaphysisch realisiert. In Schellings positiver Philosophie zeigt sich zuletzt, dass der geschichtliche Weltprozess überhaupt nur aus diesen praktischen Momenten verständlich werden kann.
Schlagworte
Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Handlung Spätphilosophie praktische Philosophie Gott Religionsphilosophie religiöses Bewusstsein Zeitphilosophie Philosophie positive Philosophie Handlungsfreiheit Bewusstsein Handlungstheorie Gerlach, Stefan Ethik praktisches Bewusstsein Ewigkeit Wille Deutscher Idealismus Freiheit Potenzen Zeit- 11–24 Einleitung 11–24
- 363–380 Bibliographie 363–380
- 381–384 Personenregister 381–384
- 385–390 Sachregister 385–390