Wahlkorruption in der Frühen Neuzeit. Electoral Corruption in the Early Modern Period. Corruption électorale au début de l'époque moderne
Zusammenfassung
Wahlen werden nach wie vor häufig mit moderner Demokratie gleichgesetzt, die sie in Verwirklichung bürgerlicher Gleichheit sozusagen konstitutiv herstellen sollen. Wahlen in der Vormoderne hingegen gelten als blosses Ritual, das ohnehin nur von einer privilegierten männlichen Minderheit zur Zementierung einer ständisch-patronal vorgegebenen Hierarchie zelebriert wurde. Dieser Band zeigt, dass Wahlen in unterschiedlichen Gesellschaftsformen als politisches Instrument par excellence zur Herstellung von Legitimität distributiver Gerechtigkeit beim Zugang zu Ämtern und Ressourcen und zur kollektiven Verständigung über geeignete Kandidaten dienen. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf den frühneuzeitlichen Stadtgesellschaften Italiens, deren Tendenz zur Oligarchisierung sich paradoxerweise auch in ihrer intensiven Beschäftigung mit Wahlprozeduren ausdrückt, und die deshalb in ihrer Zeit als vorbildlich galten.
Schlagworte
Polen Aufsatzsammlung Frankfurt am Main Wahlen Fettmilch-Aufstand Römische Republik Geschichte 1600–1900 Gesetzgebung politische Korruption Frühe Neuzeit Habsburg England Republik Venedig Genfer Republik Frankreich Politik Klöster- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 136–148 Contesting "Corruption" 136–148
- 149–156 Conclusion 149–156
- 157–164 Abstracts 157–164
- 165–168 Notes on Contributors 165–168