Umkämpftes Recht
Zur mehrdimensionalen Analyse rechtskultureller Konflikte durch die politische Kulturforschung
Zusammenfassung
Dass Recht eine Friedensordnung ist, die Konflikte aus der Welt schafft oder sogar Chaos und Gewalt mit zivilisierter Ordnungsbildung begegnet, gehört zu den großen Narrativen des politischen und juristischen Denkens. Gleichwohl ist das Recht nicht nur Schauplatz zahlreicher sozialer und politischer Kämpfe und rechtlicher Kollisionen, sondern es provoziert auch mitunter durch seine Verfahren, Normen und Kategorien neue Konflikte. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Analyse kultureller Konflikte, die sich – nicht zuletzt bedingt durch die Dynamiken von Globalisierung, Europäisierung und Migration – im Recht abspielen und am Recht entzünden. Die hierbei eingenommene kulturwissenschaftliche Perspektive stützt sich auf die Explikation eines mehrdimensionalen Rechtsbegriffs, der Normen, Geltungsnarrative, Organisationsformen, epistemische Voraussetzungen und Effekte sowie Symbole und Rituale des Rechts erfasst. Diese Konzeptualisierung soll davor bewahren, ‚Recht‘ als uniformes Objekt vorauszusetzen, da es sich vielmehr in Bezug auf seine Inhalte wie auch auf seine Form als plural, umstritten und dynamisch erweist. Die Ergänzung der theoretisch-konzeptuellen Entwicklung eines solchen Rechtsbegriffs durch empirische Studien zu diversen rechtspluralen Konstellationen und Kämpfen bringt identitätspolitisch aufgeladene Kulturkämpfe genauso wie unterschwellige Kulturkonflikte zum Vorschein.
Schlagworte
Rechtspluralismus Friedensordnung Globalisierung Migration Europäisierung Ordnungsbildung Rechtssoziologie Rechtskämpfe Politikwissenschaft Kulturkonflikte Rechtsphilosophie soziale Kämpfe Kulturwissenschaft Recht Rechtsverfahren Rechtswissenschaft Normativität- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 493–506 Fazit und Ausblick 493–506
- 507–582 Literaturverzeichnis 507–582
- 583–588 Namenregister 583–588
- 589–604 Sachregister 589–604