Zusammenfassung
Über ein Jahrhundert lang war Faust mehr als ein gewöhnlicher literarhistorischer Forschungsgegenstand. Im Zuge der immensen Resonanz, die Goethes Faust-Tragödie auslöste, entwickelten sich Figur und Stoff in Deutschland zu einem nationalen Identifikationsobjekt. Das ‚Faustische‘ avancierte zum Signum eines Zeitalters. Für die Selbstreflexion und Selbstbeschreibung der Kulturnation Deutschland im 19. und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Mythos Faust von zentraler Bedeutung. Die singuläre Bedeutung des Faust-Stoffes spiegelt sich auch darin wider, dass er im 19. und 20. Jahrhundert wie kein anderes literarisches Stoffgebiet zum Gegenstand von zahlreichen zunächst privaten, später auch öffentlichen Sammlungsaktivitäten geworden ist. Was dabei ins Auge sticht, sind die Breite und die Internationalität der sammelnden Personen und Institutionen. Die in diesem Band versammelten Beiträge fragen nach der Entstehung, der Zusammensetzung, den Gegenständen und den Präsentationsformen dieser Sammlungen – und danach, was sie über das kulturelle Gedächtnis nicht nur der Deutschen verraten.
Schlagworte
Museen Faust Bibliotheken Kulturnation Ikonographie Geschichte 1800-1945 Bildungsbürgertum Sammlungen Goethe Deutschland nationale Identifikation Mythos Aufsatzsammlung- 25–110 I. Genealogien 25–110
- 113–198 II. Medien 113–198
- 201–262 III. Musealität 201–262
- 268–269 Personenregister 268–269
- 270–272 Bildnachweise 270–272