Sprachgeschichte als Textsortengeschichte. Zur Linguistik der Beschwerde am Beispiel der "cahiers de doléances"
Zusammenfassung
Bis heute nehmen französische Politiker und Graswurzelbewegungen Bezug auf "cahiers de doléances" aus dem Ancien Régime als urdemokratisches Legitimationswerkzeug zur Selbstdarstellung, zur Bündelung von Meinungen und zur Aushandlung gesellschaftlicher Interessen. Der Vorläufer der Petition ist in das kollektive Gedächtnis als „französisches Rezept“ politischer Partizipation von unten eingegangen. Als Sprachrohr zur demokratischen Artikulation dokumentiert die Textsorte nicht nur den von ihren Verfassern beschriebenen Ist-Zustand einer Gesellschaft, sondern auch darüber hinaus reichende Zukunftsvisionen. Sie kann so gleichermaßen als Stimmungsbarometer wie als französische Gesellschaftsgeschichte gelesen werden. Ausgehend von einer kulturorientierten Linguistik wird in dieser Studie die Entwicklung der "cahiers de doléances" vom Beginn ihrer Überlieferung bis zu deren Ende nachgezeichnet. Die Arbeit wurde mit dem "Prix Germaine de Staël" sowie mit dem Förderpreis "Sprache und Recht" der Universität Regensburg ausgezeichnet.
Schlagworte
Linguistik Französisch Textsortengeschichte Petitionen politische Partizipation Geschichte 1600–1800 Kulturlinguistik Ancien Régime Beschwerden Frankreich Sprachgeschichte Demokratie Gesellschaftsgeschichte Kulturgeschichte- FrontCover1–XVI Titelei/Inhaltsverzeichnis FrontCover1–XVI
- 1–19 1. Einleitung 1–19
- 334–334 8. Schlussbemerkung 334–334
- 335–370 Literatur 335–370
- 371–374 Stichwortverzeichnis 371–374
- 379–475 B. Anhang: Transkription 379–475