Intentionalität und Bewusstsein in der frühen Neuzeit
Die Philosophie des Geistes von René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz
Zusammenfassung
Wie ist es zu erklären, dass wir uns vermittels geistiger Akte auf Gegenstände beziehen können? Und wodurch sind uns geistige Akte bewusst? René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz geben faszinierende Antworten auf diese beiden zentralen Fragen der Philosophie des Geistes. In dieser Studie werden die Konzeptionen beider Autoren im Detail analysiert, miteinander verglichen und mit heutigen Positionen in Beziehung gesetzt. Die Analysen zeigen, dass Descartes eine deflationäre Konzeption des Bewusstseins (conscientia) vertritt. Bewusstsein ist „nur“ ein Aspekt der Intentionalität, die das wesentliche Merkmal des cartesischen Geists ausmacht. Die Analysen zu Leibniz weisen nach, dass er im Vergleich zu Descartes eine weitaus komplexere und anspruchsvollere Konzeption des Geistes vertritt, die aus heutiger Sicht anschlussfähiger erscheint. Die herausragenden Merkmale seiner Position sind die strukturelle Auffassung der Intentionalität und die Unterscheidung zwischen zwei Formen von Bewusstsein (apperception und conscientia), die dem phänomenalen Bewusstsein und dem reflexiven Selbstbewusstsein entsprechen. Im Unterschied zu Descartes weist Leibniz auch nicht-rationalen Tieren Bewusstsein in Form der Apperzeption zu. Conscientia bleibt dagegen den rationalen Substanzen vorbehalten.
Schlagworte
Erkenntnistheorie Philosophie Bewusstsein Rationalismus Leibniz, Gottfried Wilhelm Frühe Neuzeit Repräsentation Geist Intentionalität phänomenales Bewusstsein Philosophie des Geistes Descartes, René- 15–50 Einleitung 15–50
- 189–196 7. Konklusion 189–196
- 443–456 Literaturverzeichnis 443–456
- 457–466 Sachregister 457–466
- 467–470 Personenregister 467–470