Zusammenfassung
Der Band versammelt ausgewählte Beiträge der Sektion "Absence(s) – Phänomene sprachlicher Absenz und Möglichkeiten ihrer Analyse" auf dem 7. Frankoromanistentag in Essen 2010. Anders als im Rahmen der traditionell gewordenen Zuschreibung als Charakteristikum paradigmatischer Relationen (vgl. Saussures Rede vom "rapport associatif qui unit des termes in absentia") stand dabei die Frage im Mittelpunkt, welche Relevanz dem Begriff der 'Absenz' auf syntagmatischer Ebene zukommt bzw. welche Möglichkeiten der theoretischen Erfassung und Modellierung hier bestehen. Vor diesem Hintergrund nehmen die Sektionsbeiträge in Form von Fallstudien unterschiedlichste Typen und Erscheinungsformen von "fehlenden" Elementen, "Lücken" und "Leerstellen" in den Blick: Gehören hierher in geradezu selbstverständlicher Weise der Nullartikel, die Negation ('ne oder nicht ne?') oder die Ellipse, lassen sich aber auch Erscheinungen im Bereich der Valenzänderung, der consecutio temporum oder der Wortbildung aus einer Perspektive der 'Absenz' diskutieren. Wie bereits die genannten Beispiele zeigen, ist damit je auch die Frage nach einem möglichen 'positiven' Referenzpunkt aufgeworfen, d. h. die Frage, inwieweit bzw. unter welchen methodischen Annahmen einer sich zunächst rein ausdrucksstrukturell manifestierenden 'Absenz' eine entsprechende 'Präsenz' gegenübergestellt werden kann oder muss. In Abhängigkeit von der gewählten Fragestellung ergeben sich aus dem Verhältnis zwischen diesen beiden Polen unterschiedliche Spannungsfelder, deren Komplexität und Dynamik u. a. durch die Einbeziehung einer sprachvergleichenden bzw. diachronen Perspektive noch weiter ausgeleuchtet wird.
Schlagworte
Diskursanalyse Sprache Syntagmatik Grammatik Französisch Romanistik Kongress Aufsatzsammlung Linguistik Sprachwissenschaft Absenz- 7–8 Vorwort 7–8
- 9–22 Einleitung 9–22
- 109–130 "Ne" oder nicht "ne"? 109–130
- 235–258 La concordance des temps 235–258