Zusammenfassung
Der Kritik-Begriff gehört zu den Schlüsselkonzepten der europäischen Aufklärung. Trotz seiner nachweisbaren Präsenz im spanischen Schrifttum des 18. Jahrhunderts ist eine eingehende Untersuchung seiner Entwicklung und der kultur- wie medienhistorischen Rahmenbedingungen bislang ausgeblieben. Dies mag damit zusammenhängen, dass man unter Verhältnissen des so genannten aufgeklärten Absolutismus der Bourbonen vor allem einer in gesellschaftlichen Sphären angewandten Kritik keinen sonderlich großen Entfaltungsspielraum zugetraut hat. Die Studie zeigt in der Leitformulierung der 'Sozialisation der Kritik' die Entwicklung eines spezifischen Unterscheidungs- und Urteilsvermögens, das den Weg von der gelehrten Literaturkritik eines Benito Jerónimo Feijoo oder Gregorio Mayans y Siscar zum kritischen Interventionsbewusstsein des öffentlichen Schriftstellers bei José Cadalso oder der Wochenschrift El Censor nimmt. Eine Untersuchung der Kritik in Spanien, vorgeblich im Land des rigiden Katholizismus und der 'unzureichenden Aufklärung' (Eduardo Subirats), kann daher ebenso aufschlussreich sein für die Erforschung anderer Kulturen und Nationen des 18. Jahrhunderts.
Schlagworte
Absolutismus Katholizismus Aufklärung Literaturkritik Spanien 18. Jahrhundert Hispanistik Romanistik- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 11–12 Vorwort 11–12
- 13–28 Einleitung 13–28
- 447–478 Literaturverzeichnis 447–478
- 479–494 Personenregister 479–494