Zusammenfassung
Venedig war im 18. Jahrhundert nicht nur ein Zentrum des Theatergeschehens, sondern zugleich Mittelpunkt lebendiger Theaterdiskussionen. Der sogenannte venezianische Theaterstreit mit den Protagonisten Carlo Goldoni und Carlo Gozzi erscheint in der Literatur und Theatergeschichtsschreibung vielfach in Form einer vereinfachenden Reproduktion der Polemik. Wo Goldoni und die von ihm propagierte Theaterreform einseitig hoch geschätzt werden, überwiegt ein kritisch-negatives Gozzi-Bild, wo Gozzi als Retter der Commedia dell’arte verehrt wird, gilt Goldoni als ihr Totengräber. Diese Studie versucht, derartige Vorurteile aufzubrechen und Carlo Gozzis Fiabe teatrali als veritablen Gegenentwurf zu Goldonis Komödien und zum aufklärerischen Drama zu verstehen. Mit den Grundkonstituenten Märchen und Commedia dell’arte wenden sich die Fiabe teatrali gegen ein Theater, das die Wirklichkeitsnähe betont und einen Nützlichkeitsanspruch verfolgt.Die Fiabe teatrali setzen die Problematik der Erkenntnis von Wahrheit in Szene und eröffnen einen Blick auf den Konstruktcharakter von Wirklichkeit. So ist es nicht verwunderlich, daß Gozzi zum Bezugspunkt für eine (Re-)Theatralisierung des Theaters im 19. und 20. Jahrhundert wurde.
Schlagworte
Venedig Komödie Gozzi, Carlo Literaturwissenschaft 18. Jahrhundert Romanistik Goldoni, Carlo Theater- 9–16 Einleitung 9–16
- 341–354 Literaturverzeichnis 341–354
- 357–358 Namenregister 357–358
7 Treffer gefunden
- „... Anstrengungen nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder zum Lachen gebracht werden soll. Nach vielen vergeblichen ...” „... ungeschickte Sturz einer Alten dem Prinzen das langersehnte Lachen, als er diese, die Beine zum Himmel ...” „... Lachen böse Folgen, denn hinter der alten Frau verbirgt sich die Fee Morgana. Als Beschützerin der ...”
- „... Komödien verweist, sich jedoch vom Lächerlichen, Lasterhaften emanzipiert und insofern als Modell für ...” „... seine scenari dagegen würden »senza puerilità o dissolutezze« zum Lachen bringen und seien einem ...” „... Zuordnung des Lachens zum ungebildeten Volk wie die Auffassung, das höchste Ziel der Komödie sei es, die ...”
- „... Märchentext zum Theatertext 2.7 Masken und Märchen, Lachen und Weinen . . . . . . . . . . . . . . . . 194 ...” „... – Wirkungsintention Lachen und Weinen 3 DIE FIABE TEATRALI IM ITALIENISCHEN THEATERKONTEXT ...”
- „... , Helmut, »Lachen und Weinen. Eine Untersuchung der Grenzen menschlichen Verhaltens«, in: ders., Ausdruck ...” „... , Gert, »Rhetorik des Lächerlichen«, in: Lothar Fietz; Joerg O. Fichte; Hans-Werner Ludwig (Hgg ...” „... .), Semiotik, Rhetorik und Soziologie des Lachens. 352 Vergleichende Studien zum Funktionswandel des Lachens ...”
- „... hin zum intendierten wirkungsästhetischen Gegensatz des Lachens und des Weinens manifestieren. Über ...”
- „... das gelangweilte Gähnen wieder einem befreiten Lachen Platz machen, sollen Späße und Phantasie die ...” „... Chiaris Forderung, eine Komödie müsse in Versen geschrieben sein, lächerlich gemacht wird.49 Ein weiterer ...” „... Selbstlob und die Sprachmischung in seinen Texten lächerlich. Gozzis Polemik gegen Bettinelli I sudori ...”
- „... die Gestalt Dilaras und Salès Mitleid erwecken und nicht lächerlich wirken sollen, »la fi gura deve ...” „... überlegenen Lachen des Vernünftigen (»chi ha buon senno, ride«; I, 1), beim Anblick der aufgespießten Köpfe ...” „... zu schaffen versucht. Die lächerliche Liebe und Eifersucht Tartaglias verhindern jede vernünftige ...”