Zusammenfassung
Thomas Manns "Betrachtungen eines Unpolitischen" gehören zu den von der literaturwissenschaftlichen Forschung eher ungeliebten Texten des Autors; das gilt sowohl für die engere Thomas-Mann-Forschung als auch für die Forschung zur Literatur des 20. Jahrhunderts insgesamt. Die Gründe für diese Zurückhaltung gegenüber einem der bedeutendsten Texte der "Konservativen Revolution" und des frühen Thomas Mann sind vielfältig: Die eifernde Kriegsapologie passt wenig zu dem Bild des Autors als bedeutendem Gegner des Nationalsozialismus, das von einem nicht geringen Teil der Forschung gerne gezeichnet wird. Zumal erschweren die heute nur noch schwer zu rekonstruierenden intertextuellen Bezüge das Verständnis des Textes. Er stellt seine Leser damals wie heute im Hinblick auf seine Bedingungen sowie seine inhaltlichen und formalen Formationen vor erhebliche Herausforderungen. Eine in sich differenzierte Analyse und Interpretation der zentralen Inhalte, der Form und Kontexte ist somit auch 100 Jahre nach dem Erscheinen der "Betrachtungen" nicht vorhanden. Dieser Band, der auf eine Tagung zurückgeht, die im September 2018 an der Ludwig-Maximilian-Universität München stattfand, versucht diese Lücke in einer interdisziplinären Kooperation von Literaturwissenschaftlern, politischen Philosophen und Politologen zu schließen.
Schlagworte
Politik Kulturgeschichte Deutschsprachige Literatur Germanistik Erster Weltkrieg Betrachtungen eines Unpolitischen Kriegsapologie Konservative Revolution Aufsatzsammlung Politische Philosophie Mann, Thomas Geschichte 1918–1945- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–12 Zur Einführung 7–12
- 15–80 I. Die "Betrachtungen eines Unpolitischen" im literarischen und diskursgeschichtlichen Kontext 15–80
- 153–194 III. Die "Betrachtungen eines Unpolitischen" im Kontext der 'Konservativen Revolution' 153–194
- 211–212 Siglenverzeichnis 211–212
- 213–214 Werkregister 213–214
- 215–218 Personenregister 215–218