Zusammenfassung
Monistische Anthropologien liegen um 1900 hoch im Kurs. Gegen die platonisch-christliche Tradition definieren viele Intellektuelle der Jahrhundertwende den Menschen nicht länger als Dualität von Körper und Geist, sondern konzipieren ihn als transzendenzlosen ›Leib ganz und gar‹. Die Studie arbeitet die antidualistischen Gemeinsamkeiten in der Philosophie, Psychologie und Medizin um 1900 heraus, diskutiert aber auch die Probleme, in die sich Intellektuelle mit ihrer Entscheidung für die Immanenz verstricken. In einem zweiten Schritt zeigt die Arbeit, dass um 1900 gerade im Medium Literatur eine besondere Sensibilität für die Probleme des Monismus herausgebildet wird. Im Rahmen differenzierter Einzeluntersuchungen zu Texten Hugo von Hofmannsthals, Robert Musils und Thomas Manns wird das literarische Paradigma einer aporetischen Moderne herausgestellt, die sich von einer leibemphatischen Moderne durch eine dezidiert poetische Skepsis unterscheidet.
Schlagworte
Poetik Medizin Jahrhundertwende Geist Hofmannsthal, Hugo von Fin de siècle Mann, Thomas Geschichte 1890–1910 Dualismus Psychologie Musil, Robert Philosophie Literaturwissenschaft Körper- 11–72 Einleitung 11–72
- 73–182 Kap. 1: Konturen und Probleme einer monistischen Anthropologie im langen 19. Jahrhundert 73–182
- 347–416 Kap. 5: Aporetik des Denkens. Monismus versus rationalisierendes Schreiben bei Musil 347–416
- 417–544 Kap. 6: Aporetik der Distanz. Monismus versus ironisierendes Schreiben bei Thomas Mann 417–544
- 553–554 Siglenverzeichnis 553–554
- 555–586 Literaturverzeichnis 555–586
- 587–596 Personenregister 587–596
- 597–598 Dank 597–598