Zusammenfassung
Über Jahrhunderte hinweg gehörte die Seele im christlichen Europa untrennbar zum Selbstbild des Menschen. Heute ist sie wenigstens für eine wissenschaftliche Beschreibung des Menschseins kaum mehr relevant. An ihre Stelle treten Bewusstsein und Selbst, Geist und Denken, Identität und Person oder Erleben und Existenz. Aber die religiöse Innerlichkeit des Psalters zeigt, dass eine solche konzeptionelle Beschreibung dennoch den Seelenbegriff aufnehmen kann, auch wenn er kein quellensprachliches Korrelat hat. Wovon die Psalmen handeln und was sich im Seelebegriff abbildet, ist weder der Grund für Leben noch für Unsterblichkeit, sondern eine ehrfürchtige Betrachtung der zwischen Schuld und Widerfahrnis erlebten Gegenwart des individuellen Daseins vor Gott in seiner Hoffnung auf Vollendung. Christoph Tödter, Dr. theol., Jahrgang 1990, studierte in Halle (Saale), Leipzig und Göttingen Evangelische Theologie und in Jerusalem Neuhebräisch, Jüdische Schriftauslegung und Textkritik. Von 2012 bis 2016 war er wissenschaftliche Hilfskraft im DFG-Projekt „Samaritanusedition“ (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Derzeit ist er Vikar in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Mit der vorliegenden Arbeit wurde er 2022 von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert.
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- 463–464 Abkürzungen 463–464
- 465–498 Literaturverzeichnis 465–498
- 499–500 Abbildungsnachweise 499–500
- 501–512 Register 501–512