Zusammenfassung
War in moralischer Hinsicht früher die Theologie im Verdacht, ihre Weltsicht übergriffig auszuweiten, während die „neuen“ Wissenschaften eine „werturteilsfreie“ Herangehensweise gegen zu viel Moral versprachen, scheinen heute die Sozialwissenschaften und auf sie bezogene Handlungsfelder moralisch aufgeladen, während die Theologie schweigt oder sich dem Trend anschließt. Die Autoren fragen aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln nach den Ursachen dieser Entwicklung. Sie tasten sich dabei zu der Grenze vor, an der die Sorge um ein verantwortungsvolles Miteinander und Achtsamkeit umschlagen in einen rigiden Moralismus, den die Autoren in seinen verschiedenen Erscheinungsformen zu verstehen versuchen. In der Rückbesinnung auf theologische Grundlagen und im Geiste einer vitalen christlichen Spiritualität zeigen sich kritische Einsichten und überraschende moralische Entlastungen. Mit Beiträger von Roland Deines, Kai Funkschmidt, Detlef Hiller, Gerold Lehner, Christoph Raedel, Daniel Straß und Henning Wrogemann
Abstract
From a moral point of view, theology used to be suspected of imposing its worldview on others, while the "new" sciences promised a "value-free" approach counteracting too much morality, whereas today the social sciences and their related fields of action seem to be morally charged, while theology remains silent or follows the trend.
Schlagworte
Cancelculture Moral Moralismus Political Correctness Werte Theologie- 211–212 Autoren 211–212